Eine Holzpelletheizung ist umweltfreundlich, weil sie die Energie des nachwachsenden Rohstoffes Holz nutzt. Als Pellets werden kleine Presslinge aus zerkleinertem Holz bezeichnet.
Im Unterschied zu Scheitholzstücken können Pellets durch Förderungseinrichtungen transportiert werden. Dadurch ist ein automatisierter Betrieb wie bei einer Ölheizung oder Gasheizung möglich.
Wer sich für eine solche Heizung entscheidet, benötigt einen Pelletofen oder einen Pelletkessel, einen geeigneten Schornstein, meist einen Stromanschluss und gegebenenfalls einen Frischluftanschluss.
Vorteile / Nachteile
Umweltfreundlich und Ressourcenschonend, weil mit Holz ein nachwachsender Rohstoff verbrannt wird. Dadurch ist die Holzpelletheizung besonders klimafreundlich, weil CO2-neutral.
Niedrige Brennstoffkosten
Ein Einfamilienhaus benötigt ca. 4.000 kg Holzpellets im Jahr. 1000 kg kosten ca. 230 Euro (Bruttopreis, Stand 03/2013). Auf Holzpellets werden nur 7% Mehrwertsteuer berechnet.
Lagerraum
Dass für die Lagerung der Holzpellets Platz benötigt wird ist zwar ein Nachteil, aber zumindest gibt es keine besonderen baulichen Anforderungen an den Lagerraum.
Fördermittelfähig
Durch die hohe Umweltfreundlichkeit werden viele Fördermittel vergeben, die die Anschaffungskosten senken. Aktuell zum Beispiel bis zu 3.600 Euro.
Region stärken
Der Brennstoff Holz kommt überwiegend direkt aus der Region Deutschland. Dadurch Stärkung der Wirtschaft vor Ort und wiederum kurze Transportwege ohne Gefährdung der Umwelt.
Preisstabilität
Solange Holz nachwachsen kann, gibt es ein großes Brennstoffangebot das Preissteigerungen dauerhaft entgegenwirkt.
Im Vergleich zur Gasheizung ist die Anschaffung relativ teuer. Im Vergleich zur Erdwärmepumpe eher noch günstig. Zu einer Holzpelletheizung gehören neben dem Heizkessel auch ein Pufferspeicher und natürlich das Pelletlager. Ohne Installationskosten werden hier im Durchschnitt schon 12.000 Euro fällig.
Teilweise komplizierte Bedienung
Die Bedienung der Anlage erfordert einige Kenntnisse, da es laut Erfahrungswerten häufiger zu Verstopfungen bei der Holzpelettbeförderung (vom Lager zum Brennkessel) kommt. Außerdem muss die Asche regelmäßig entfernt werden.
Lagerraum nötig
Neben der Ölheizung mit ihren Öltanks ist der Platzbedarf bei einer Holzpelettheizung mit am größten. Das liegt vor allem am nötigen Lagerraum für die Holzpellets.
Belüftung
Der Lagerraum muss belüftet werden.
Funktionsweise der Holzpelletheizung

Verschiedene Formen der Pelletheizung
Pelletöfen sind für die Aufstellung in der Wohnung oder in der Küche vorgesehen und geben ihre Wärme direkt an den Raum ab. Bei wasserführenden Pelletöfen kann über einen Wasserkreislauf Wärme zur Heizung anderer Räume entnommen werden. Wird eine größere Anlage errichtet, die ein Ein- oder Mehrfamilienhaus mit Wärme versorgen soll, wird ein Pelletkessel in einem separaten Raum (Keller oder Nebengebäude) aufgestellt. Für Eigenheimbesitzer, die eine funktionsfähige Heizung besitzen und auf Pelletheizung umstellen möchten, kommt der Einsatz eines Pelletbrenners in Frage. Es gibt auch hybride Pelletöfen, die zusätzlich Scheitholz verbrennen können. Der Ofen lässt sich so programmieren, dass automatisch auf Pelletbetrieb gestellt wird, sobald das Scheitholz abgebrannt ist oder umgekehrt. Es gibt auch hybride Pelletkessel; sie lassen sich mit einem Pufferspeicher kombinieren, in den auch Solarwärme eingespeist werden kann.
Die Funktionsweise der Pelletheizung ist relativ unkompliziert. Die Pellets werden aus dem Vorratsbehälter oder Lagerraum mit Förderschnecke oder Gebläse in den Brennraum transportiert. Dort werden sie mit einem Zündgebläse entzündet. Die Regelung der Luftzufuhr erfolgt automatisch. Über einen Wärmetauscher geben die heißen Gase die Wärme an das Heizungssystem ab. Pelletöfen mit Brennwerttechnik nutzen zusätzlich die Restwärme der Abgase und erhöhen den Wirkungsgrad nochmals um etwa zehn Prozent.
Um Pelletöfen automatisch zu betreiben , muss ein Brennstoffvorrat bereitgestellt werden. Bei kleinen Anlagen kann ein Vorratsbehälter direkt am Ofen angebracht sein, der beispielsweise aus 10kg-Holzpelett-Säcken befüllt wird. Bei größeren Heizanlagen ist es sinnvoll, ein Brennstofflager einzurichten. Dabei ist Vorsicht geboten. Bedingt durch den Herstellungsprozess wird in den Holzpellets hochgiftiges, geruchsneutrales Kohlenstoffmonoxid freigesetzt, der Lagerraum muss darum gut belüftbar sein.
Für wen eignet sich eine Pelletheizung?
Prinzipiell eignet sich eine Pelletheizung für sehr unterschiedliche Wohnräume. Je größer der Wärmebedarf ist – beispielsweise für ein Mehrfamilienhaus – desto schneller wird sich die Anschaffung wegen der niedrigeren Brennstoffkosten amortisieren. Wer eine sehr kleine Wohnung besitzt und die Voraussetzungen erfüllt, kann mit einem einzelnen Pelletofen heizen. Solche kleinen Öfen sind bereits für etwa 1000 Euro erhältlich und der Brennstoff kann in 10kg-Säcken nach Bedarf angeschafft werden. Die Wohnung sollte sehr gut isoliert sein. Sind mehrere Räume, Bad und Küche mit Wärme zu versorgen, muss die Wärme über einen Wasser- oder Luftkreislauf von der Pelletheizung in die anderen Räume transportiert werden. Besitzer eines Einfamilienhauses werden sich vermutlich für einen Heizkessel entscheiden, der im Keller aufgestellt werden kann. Ein genügend großer Lagerraum sollte zur Verfügung stehen, damit der Brennstoff nicht in zu kurzen Intervallen nachbestellt werden muss.
Teuer aber förderfähig
Für Hausbesitzer, die die Wärme für ihr Haus mit einer in die Jahre gekommenen Heizung erzeugen und über eine Umrüstung nachdenken, ist die Pelletheizung eine interessante Option. Da die Anschaffungskosten einer solchen Heizung aber relativ hoch sind, ist ein langfristiges Konzept gefragt. Es ist abzusehen, dass die Preise für fossile Brennstoffe weiter steigen werden und auch aus Gründen des Umweltschutzes ist die Nutzung erneuerbarer Energien anzustreben. Sind die räumlichen Voraussetzungen für eine Pelletheizung und den dazugehörenden Lagerraum gegeben und wird die staatliche Förderung für die Anschaffung einer Pelletheizung in Anspruch genommen, kann sich die Pelletheizung nach etwa 11 Jahren amortisieren. Steht außerdem Scheitholz aus dem eigenen Wald zur Verfügung, ist ein entsprechender Hybridkessel eine interessante Lösung. Die Brennstoffkosten werden dann noch weiter gesenkt und bei Abwesenheit oder nachts wird die Anlage automatisch mit Pellets betrieben. Besonders empfehlenswert ist eine Kombination mit Solarenergie. Dann wird zwar weiterer Platz für Pufferspeicher benötigt, aber die Heizkosten werden deutlich gesenkt. Im Sommer stellt die Anlage das warme Wasser zur Verfügung und die Pelletheizung bleibt ausgeschaltet.
Pelletheizungen sind umweltfreundlich und für den versierten Betreiber sehr komfortabel. Für den Neubau von Wohnraum sind sie eine sehr gute Wahl. Soll eine bestehende Anlage erneuert oder umgerüstet werden, sollte sich der Hausbesitzer umfassend beraten lassen.