Es gibt unterschiedliche Arten von Gasheizungen, die jedoch vom Grundprinzip her ähnlich funktionieren: Das Gas wird in einem Kessel entzündet, durch die Verbrennung des Gases entsteht Wärme, die in den Heizkreislauf eingespeist wird.
Welche Gasheizung am besten geeignet ist, hängt von den Gegebenheiten und der Größe des zu beheizenden Gebäudes oder Wohnraumes und von den individuellen Planungen des Verbrauchers ab.
Vorteile / Nachteile
Sparsamer Verbrauch durch moderne Brennwerttechnik. Höchst effiziente Nutzung der im Brennstoff vorhandenen Energie.
Geringe Schadstoffemission
Deutlich geringere Schadstoffemission als bei Ölheizungen.
Zuverlässig
Niedrige Störungsanfälligkeit, hohe Zuverlässigkeit.
Flexibel
Hohe Flexibilität: Installation des Heizkessels überall im Haus möglich. Geringer Platzbedarf: kein zusätzlicher Lagerraum für Heizmaterialien (Öltanks oder Holzpellets) notwendig. Ideal kombinierbar mit regenerativen Heizsystemen (Solar, etc.).
Günstig in der Anschaffung
Vergleichsweise niedrige Anschaffungskosten und Umrüstungskosten. Zum Vergleich: Eine Erdwärmepumpe kostet 20.000 – 25.000 Euro in der Anschaffung. Eine Gas-Brennwerttherme mit Pufferspeicher kostet nur 6.000 – 10.000 Euro.
Erdgasleitungen zum Haus müssen bereits vorhanden sein.
Unsichere Gaspreisentwicklung
Preisentwicklung nicht absehbar. Spätestens seit dem Ukraine/Russland Konflikt und den Maßnahmen der Ampel-Koalition, haben sich die gaspreise je kwH verdoppelt bis vervierfacht
Fossiler Brennstoff
Gas ist, wie alle fossilen Brennstoffe, nur begrenzt verfügbar. Im Moment ist allerdings noch kein Ende absehbar.
Abhängigkeit vom Ausland
Deutschland hat derzeit keine eigenen Erdgasvorkommen. Erdgaskunden sind daher abhängig von Erdgaslieferanten wie Norwegen, Großbritannien, Holland und Russland.
Gasbrennwertheizung
Die modernste und am häufigsten eingesetzte Gasheizung ist die Gasbrennwertheizung. Um Wärmeenergie zu erzeugen, wird die Verbrennung des Gases und gleichzeitig die Wärme des in den Abgasen enthaltenen Wasserdampfes genutzt. Zunächst wird das erhitzte Wasser durch einen Wärmetauscher geschleust und in das Verteilsystem geleitet. Anders als bei herkömmlichen Heizungssystemen, in denen die bei der Verbrennung entstehenden Abgase buchstäblich durch den Kamin geblasen werden, werden sie bei der Brennwertheizung als zusätzliche Wärmeenergiequelle genutzt. Das abgekühlte Rücklaufwasser fließt durch einen zweiten, nachgeschalteten Wärmetauscher, der die Wärme des kondensierten Wasserdampfes auffängt und wieder in das Heizsystem einspeist.
Gas-Etagenheizung und Gas-Kombitherme
Gasetagenheizungen sind mobile Heizsysteme, die platzsparend an der Wohnungswand installiert werden und für die Beheizung von Wohnräumen, aber – als so genannte Therme – auch für die Warmwasserbereitung genutzt werden können. Eine Gasetagenheizung funktioniert wie ein Mini-Heizkessel. Die komplette Technik – Gasflamme, Wärmetauscher, Leitungssystem – ist auf engstem Raum untergebracht. Gas-Etagenheizungen gibt es mit Niederwert- und mit Brennwerttechnik. Bei der Etagenheizung mit moderner Brennwerttechnik werden – wie bei der großen Brennwertheizung – neben dem Wasser auch die bei der Verbrennung entstehenden Abgase als Wärme-Energiequelle genutzt.
Gas-Blockheizkraftwerk
Mit einem Gas-Blockheizkraftwerk wird der Hausbesitzer zum Stromproduzenten. Per gasbetriebenem Motor wird via Generator Strom erzeugt, die dabei entstehende Wärme dient als Heizenergie. Um die Wärme zu den an das Heizsystem angeschlossenen Verbrauchern zu transportieren, wird ein weit verzweigtes Rohrsystem benötigt. Eventuell überschüssig produzierter Strom kann ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Mögliche Strom-Engpässe können durch einen zusätzlich installierten Gasbrennwert- oder Niedertemperaturkessel kompensiert werden.
Welche Gasheizung für welchen Zweck?
Gasheizungen sind moderne, wirtschaftliche und effiziente Heizformen, die sich für alle Arten des Privatverbrauchs eignen. Gasheizungssysteme sind variabel und decken ein breites Spektrum unterschiedlicher Anforderungen ab.
Gasbrennwertheizungen eignen sich für Ein- und Mehrfamilienhäuser. Das gilt für Neubauten, aber auch bestehende Heizsysteme können relativ unkompliziert und kostengünstig umgerüstet werden, da Heizkörper und Rohrleitungen häufig weiter verwendet werden können. Dank moderner Technik ist die Gasbrennwertheizung besonders effizient und wirtschaftlich. Rechnerisch liegt der Nutzungsgrad einer Gasbrennwertheizung bei 111 Prozent. Ein weiteres Plus: Gasbrennwertheizungen sind platzsparend und können grundsätzlich überall im Haus installiert werden.
Flexible Heizmethode
Noch mehr Platz sparen Gas-Etagenheizungen, die sich insbesondere für die Installation in Mehrfamilienhäusern oder Eigentumswohnungen eignen. Jeder Verbraucher kann seinen Energieverbrauch selbst steuern, die Rechnung des Energieversorgers geht ihm direkt zu. Mieter und Vermieter ersparen sich dadurch komplizierte Umlagesysteme und Diskussionen über Heizkosten. Um die Energiepotenziale von Gas-Etagenheizungen effizient nutzen zu können, sollte im Haus eine gute Wärmedämmung vorhanden sein. Eine zusätzliche Nutzung der Gas-Etagenheizung als Kombi-Therme zur Warmwasserbereitung ist praktisch, allerdings ist die auf Abruf zur Verfügung stehende Menge warmen Wassers begrenzt. Die Anschaffung eines kleinen Vorratsspeichers kann deshalb sinnvoll sein.
Aus Gas mach Wärme und Strom
Eine neue Dimension von Heizsystemen eröffnet das Gas-Blockheizkraftwerk. Aber auch, wenn die Vorstellung, sein eigener Stromerzeuger zu sein, verlockend klingt – die Einsatzmöglichkeiten für Gas-Blockheizkaftwerke sind vorerst noch begrenzt. Die Investitionskosten sind relativ hoch, vor allem auch deshalb, weil ein kompliziertes unterirdisches Rohrsystem benötigt wird. Der Strom wird kontinuierlich erzeugt, dass kann insbesondere im Sommer zu Überkapazitäten führen. Überschüssig produzierter Strom kann ins öffentliche Netz eingespeist werden und wird entsprechend vergütet. Aufgrund des komplizierten Abrechnungssystems lohnt sich ein Gas-Blockheizkraftwerk jedoch vor allem dann, wenn regelmäßig möglichst viel Energie selbst verbraucht wird – zum Beispiel von Gewerbebetrieben.
Moderne Gasheizungen zukunftsfähig
Gasheizungen wurden in den vergangenen Jahren im zukunftsorientierten Energie- und Heizungsmarkt erfolgreich neu positioniert. Dies hängt vor allem auch damit zusammen, dass Gasheizungen eine wichtige Rolle bei der Nutzung und Förderung regenerativer Energien spielen. Eine effektive und kostengünstige Gasbrennwertheizung ist eine ideale Ergänzung zum Beispiel zur Solartherme. Durch Witterung und Jahreszeit bedingte Energieengpässe können so überbrückt werden. Auch eine „Aufgabenverteilung“ – Solarenergie für die Warmwasserbereitung, Gasheizung für die Wärme im Raum – ist denkbar. Im Vergleich mit früheren Anlagen können hier bis zu 55 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden. Daher wird eine entsprechende Umrüstung auch staatlich gefördert. Vorab-Information zu Förderungen lohnt sich.